Die Hauptstadt der Region Amazonas, Chachapoyas, wurde 1538 von den Spaniern gegründet. 10 km nördlich der Stadt liegt das Töpferdorf Huancas. Direkt daneben liegt der Aussichtspunkt des Sonche Canyon. Heute sprechen wir über Vaca Huillca (die Kuh Huillca), deren Schatten noch immer über dem Fluss Sonche hängt. Diese Geschichte wurde mündlich überliefert und von José D. López Rodríguez überbracht.
Am rechten Ufer des Flusses Sonche, an der Stelle namens Jaramillo, gegenüber Rumi-Shitana, an den Hängen, befindet sich ein kleiner Felsen, auf dem eine schwarze Figur, die wie eine Kuh aussieht, gezeichnet ist. Höchstwahrscheinlich eine Laune der Natur, daran besteht kein Zweifel.
Die einfachen Leute, die vor langer Zeit den Feldweg, heute aber die Straße nehmen, die auf demselben Weg am linken Ufer der Sonche gebaut wurde, schauen sich diese Rinderfigur in Stein an und sagen zu anderen: „Hier ist die „Vaca Huillca“.
Und sie erzählen, dass es hier vor langer Zeit eine sehr starke Kuh gab. Als sie Reisende auf dem Weg vorbeifahren sah, stürzte sie sich auf sie und griff sie mit ihren Hörnern an. Sie verletzte sie schwer und tötete manchmal ihre Opfer und trank ihr Blut. Die erschreckten Menschen hörten auf, diesen Feldweg, der die Stadt Chachapoyas mit den Dörfern der Umgebung auf der Ostseite verband, zu benutzen.
Eines Tages musste ein Zauberer, dem das Jaramillo-Land gehörte, nach Chachapoyas gehen. Unterwegs begegnete er der Kuh, die ihn angriff. Aber er besaß einen teuflischen Zauber und schaffte es, die Kuh zu dominieren. Mit Hilfe eines Reisenden, der ihn begleitete, wickelte er ein Seil um ihren Hals und sie brachten die Kuh zu sich nach Hause.
Am Fuße des Felsens, wo wir heute die Kuh sehen, befand sich eine große Höhle, die dem Zauberer als Kabinet und Klinik diente. Dort behandelte er seine Patienten, manchmal mit Hilfe von Doktor Satan, je nach Schwere der Krankheit oder im Falle von Hexerei. In genau diesem Keller führte er einen Zauber aus: Er verwandelte die Kuh in Stein und verkrustete sie für immer im Felsen, damit sie den Reisenden nie wieder weh tun würde.