Im Allgemeinen denkt man bei Ica sofort an die Lagune von Huacachina, die mich persönlich in Bezug auf ihre Größe (sehr klein) und das touristische Umfeld überrascht hat. Wenn Sie eine Lagune umgeben von Dünen sehen und eine authentische und ruhige Umgebung erleben möchten, empfehle ich die Lagune Moron in der Nähe von Paracas.
Aber was mich am meisten in der Region von Ica beeindruckt hat, ist der Canyon de los Perdidos. Ich habe dort einen ganzen Tag verbracht, und es war magisch!
Canyon de los Perdidos
Der Canyon de los Perdidos, der sich in der Nähe von Ica in Peru befindet, ist tatsächlich ein wunderschönes und abgelegenes Reiseziel. Dieser Canyon liegt in der Wüste und bietet spektakuläre und einzigartige Ausblicke. Wenn Sie das Gefühl haben möchten, alleine auf der Welt zu sein, ist dies der perfekte Ort.
Tatsächlich sprechen wir über den „Canyon de los Perdidos“, aber in Wirklichkeit ist der Canyon nur ein Teil dieser Wüste, die sich bis zum Horizont erstreckt. Der Ort ist bekannt für seine beeindruckenden Felsformationen, steilen Klippen und endlose Wüstenlandschaften. Sie können den Canyon zu Fuß erkunden (mit einem Gruppenausflug) oder eine Geländewagentour unternehmen, um diese Erfahrung voll auszukosten.
Ich habe den Canyon mit meinem Führer Luis in einem 4×4-Fahrzeug erkundet. Es ist unerlässlich, einen Führer zu haben, der sich in der Gegend auskennt, da es leicht ist, sich zu verirren. Ausserdem zeigt Ihnen der Führer die verschiedenen Farben und Felsformationen. Es variiert wirklich von einem Ort zum anderen. Mit einem Führer, der diese Region gut kennt, finden Sie alle versteckten Schätze!
Los geht’s !
Wir fahren morgens gegen 9:30 Uhr von Ica aus los mit Kurs auf Ocucaje. Da es auf der Straße ziemlich viel Verkehr hat, kommen wir etwa 45 Minuten später in der Wüste an. Unser erster Stopp ist eine rötliche Bergwüste. Ein kurzer 40-minütiger Spaziergang, und ich bin auf dem Gipfel – mit einer großartigen Aussicht! Ich bin ganz allein auf der Welt!
Nach diesem Spaziergang fahren wir mit dem Auto zu einem fossile Walskelett, über das aber nichts Konkretes bekannt ist. Sicher ist nur, dass dieser Canyon vor Millionen von Jahren ein Meer war. In dieser Wüstenregion ist der Sand weiß, nicht rot wie bei unserem ersten Stopp. Der Wind fängt an, sich zu erheben…
Wir setzen unsere 4×4-Tour durch mondähnliche Landschaften fort; es ist wirklich außergewöhnlich. Schliesslich hält Luis in einem schattigen Flussbett an. Es ist Zeit für ein Picknick – und was für ein Picknick!
Picknick im Canyon de los Perdidos
Luis schickt mich spazieren, und in der Zwischenzeit stellt er einen Tisch und zwei Stühle auf. Als ich zurückkomme, lädt er mich zunächst ein, mir die Hände zu waschen. Er hat einen Behälter mit Wasser und Seife aufgestellt. Auf dem Tisch steht seine Ausrüstung: Pisco, ein Schnapsglas, ein Mixer. Zuerst erzählt Luis mir ein wenig über die Geschichte des Pisco, bevor er mich einen trockenen Pisco-Schnaps probieren lässt, um die Aromen vollständig zu genießen und zu riechen. Dann bereitet er einen Pisco Chilcano mit Limette zu. Wir sitzen auf den Stühlen und essen einheimische Kartoffeln mit Huancaina-Sauce (Kartoffeln mit einer leicht würzigen Sauce). Ein wirklich magischer Moment!
Wir fahren dann weiter zum Rand des Canyons, wo diese ganze Region letztendlich ihren Namen her hat. Zuerst näheren wir uns von oben. Ich sehen den Canyon erst, als wir fast direkt darüber sind. Es ist wie ein Riss in der Erde, und wenn man sich darüber lehnt (Vorsicht, wenn Sie Höhenangst haben!), kann man runde Formen und sogar Wasser in den Becken sehen, weil es am Vortag geregnet hat.
Im Canyon selbst
Mit dem Auto fahren wir um den Canyon herum und befinden uns innerhalb des Canyons. Und hier sind die Landschaften nochmal anders! Sie können in den Canyon hineingehen, indem Sie ein wenig klettern, was wir machen, um die Wasserbecken zu sehen. Leider kommen die Farben auf dem Foto nicht gut raus. Das Wasser ist sehr blau!
Als wir den Canyon verlaßen, ist es bereits spät. Wir beeilen uns, um den Sonnenuntergang zu sehen. Louis kennt das Gelände perfekt. Es ist jetzt sehr windig; wir ziehen unsere Westen wieder an, und Luis bedauert, keinen heißen Kaffee in einer Thermoskanne mitgebracht zu haben. Ich weiß nicht, wie er sich orientiert; es gibt nirgendwo Schilder.
Wir kommen an dem Ort an, von dem aus wir den Sonnenuntergang betrachten werden. Luis stellt den Tisch wieder auf. Er hat alles vorbereitet, um Sandwiches zu machen, und sogar ein Bier, wenn ich eins haben wollte. Es ist jetzt wirklich kalt, und der Wind hat sich noch verstärkt. Die Wolken ziehen sehr schnell vorbei, und leider werden wir keinen klaren Sonnenuntergang haben. Aber das ist nicht schlimm; die Wüstenerfahrung ist absolut einzigartig!
Wir fahren im Dunkeln zurück, und noch einmal bin ich dankbar für Luis‘ gute Kenntnisse des Geländes. Er durchquert die Wüste selbstbewusst und sicher. Um 19:30 Uhr abends sind wir wieder zurück.
Sie sehen, das Erkunden des Canyon de los Perdidos zeigt Ihnen die natürliche Schönheit und Ruhe dieses abgelegenen Ortes. Sie fühlen sich vom Rest der Welt abgeschnitten, umgeben nur von majestätischen Felsformationen und weiten Wüstenflächen.
Einige Tipps für Ihren Besuch
Vergessen Sie nicht, während Ihres Ausflugs notwendige Sicherheitsmaßnahmen zu ergreifen, wie regelmäßig Wasser trinken und Sonnenschutz benutzen, da die Wüste sehr heiß und trocken sein kann.
Es wird auch empfohlen, Proviant mitzunehmen und jemandem Ihren Reiseverlauf mitzuteilen, da die Region unwegsam sein kann und nur selten besiedelt ist.
Ich kann nur empfehlen, mit einem erfahrenen Führer zu gehen, um in diesem außergewöhnlichen Ort wirklich ein einzigartiges Erlebnis zu haben.