Wie jedes Jahr bereiten wir auch 2023 einen Bericht über die im vergangenen Jahr unternommenen Maßnahmen vor. Dieses Jahr bin ich spät dran mit unserem Nachhaltigkeits- oder Auswirkungsbericht. Ich glaube, ich stelle mir zu viele Fragen.
Zwischen dem Wunsch, alles gut zu machen, und der schmerzenden Erkenntnis, dass im Endeffekt nicht viel dabei raus kommt, auf jedenfall nicht genug, dass wir nicht so vorankommen, wie wir es möchten, und dass die Ergebnisse nicht sichtbar sind – habe ich den Mut verloren.
Die große Frage zu Beginn dieses Jahres lautet „Wie berechne ich meinen Impact“? Übrigens, von welchem Impact sprechen wir eigentlich? Impact auf die Bevölkerung in Bezug auf Bildung, Impact in finanzieller Hinsicht? Impact auf die Umwelt?
Was sind die Grundlagen für unseren Nachhaltigkeitsbericht?
In unserem Nachhaltigkeitsbericht für 2022 (der die Jahre 2020 und 2021 umfasst) und unserem Nachhaltigkeitsbericht für 2018 und 2019 konzentrierten wir uns auf die Anzahl der lokalen Partner, mit denen wir zusammenarbeiten, und den finanziellen Impact, den die Reise unserer Kunden mit sich bringt. Als Spezialist für Nordperu ist unsere Mission genau darauf ausgerichtet, den Einfluss unserer Reisen in Nordperu zu steigern (der Süden ist also nicht in unseren Zahlen enthalten).
Unsere wichtigen Kennzahlen sind die Anzahl der Partner und die Einnahmen, die unsere Partner durch ihr Engagement im Tourismus erzielen können.
Für 2023 sieht es folgendermaßen aus:
Wir hatten insgesamt 72 Reisende im Jahr 2023, aber nur 18 reisten in den Norden. Zur gleichen Zeit hatten wir insgesamt 32 lokale Partner (einschließlich 3 neuer Partner nach meiner Reise nach Peru im Juni 2023), die wir für unseren Impact mit aufnehmen. Wir haben mit 20 von ihnen zusammengearbeitet, indem wir Kunden zu ihnen geschickt haben.
In unseren Nachhaltigkeitsbericht nehmen wir folgendes auf:
- Rurale Unternehmer oder Vereinigungen, die Dienstleistungen oder Aktivitäten anbieten (wie Tingana in der Nähe von Moyobamba)
- Eintrittsgelder zu archäologischen Stätten oder Museen, die von der lokalen Tourismusvereinigung verwaltet werden (zum Beispiel die Sarkophage von Karajia)
- Lokale Guides oder Maultiertreiber, die wir vor Ort beschäftigen
- Übernachtungen bei Einheimischen (wie Casa de Doña Lola oder bei Sr. Jabier in Leymebamba)
Mit unserem derzeitigen System zur Berechnung des Impacts komme ich für 2023 auf einen Betrag von 540 US-Dollar, was 30 US-Dollar pro Reisendem entspricht. Es fühlt sich einfach vernachlässigbar an.
Gleichzeitg sehe ich dann Nachaltigkeitsberichte von anderen Agenturen, die aufzeigen, dass 85% des Reisepreises im Land bleiben (die verbleibenden 15% sind die Provision der Agentur).
Natürlich bleiben bei Reisen mit Phima Voyages mindestens 85% des Preises Ihrer Reise im Land! Wir arbeiten ausschliesslich mit Einheimischen zusammen, unsere Hotels sind meistens kleine familiengeführte Unternehmen. Auch arbeiten wir immer mit denselben Fahrern und Guides. Natürlich zahlen wir Eintrittsgelder für die verschiedenen Sehenswürdigkeiten. All dieses Geld bleibt vor Ort.
Habe ich unseren Nachhaltigkeitsbericht 2018 auf der falschen Basis begonnen?
Wie definiert man, was in die Berechnung des Impacts einbezogen werden sollte? Dabei kommen mehrere Frage auf …
Ein Kettenhotel – hat das ein positiver Einfluss? Sollte der Zimmerpreis Teil unseres finanziellen Impacts in Peru sein? (Es gibt peruanische Hotelketten, wie Casa Andina, die in ganz Peru etabliert sind. Sie schaffen Arbeitsplätze und haben auch eine schriftliche und offizielle Nachhaltigkeitspolitik). Bis jetzt habe ich Hotels nicht in unserem Impact Report mit gezählt, nur Gästehäuser, aber für diesen Nachhaltigkeitsbericht 2023 bin ich mir nicht mehr sicher.
Die Bezahlung für Guides und Fahrer – ist das ein positiver Impact? Es erscheint mir selbstverständlich, meinen Guides und Fahrern anständig zu bezahlen; sollte das ein Teil meines positiven Einflusses sein?
Eintritt zu einer archäologischen Stätte, die vom Ministerium für Kultur verwaltet wird, das alle Einnahmen aus der Region abzieht, um sie dann gemäß politischer Fragen umzuverteilen – ist das ein positiver Einfluss? Unserer Ansicht nach nicht, deshalb machen wir einen Unterschied zwischen Eintrittsgeldern, die an lokale Tourismusvereinigungen gezahlt werden und denen, die an andere Betreiber gezahlt werden.
Vielleicht sollte ich an einer neuen Definition für unseren Nachhaltigkeitsbericht, unseren Einflussbericht, arbeiten.
Dies ist tatsächlich das, was ich in unseren Aktionsplan für dieses Jahr 2024 aufgenommen habe:
Die Neudefinierung unserer Grundlage für den Einfluss- und Nachhaltigkeitsbericht.
Nachhaltiger Tourismus beruht auf drei Säulen: wirtschaftlich, ökologisch und sozial
Vor 9 Jahren, in 2015, als wir Phima Voyages mit dem Schwerpunkt auf nachhaltigen Tourismus gründeten, sprach die Welt kaum über verantwortungsbewussten Tourismus. Zu oft wird die Diskussion auf eine einzige Säule der Verantwortung reduziert: Kohlenstoffemissionen!
Natürlich emittiert eine Langstreckenreise nach Peru Emissionen, und das können wir nicht leugnen. Genau deshalb versuchen wir, Reisen von 15 Tagen bis 3 Wochen anzubieten, um den negativen Einfluss der Emissionen zu reduzieren.
Wenn der Reisende dann vor Ort ist, konzentriert sich unser Verständnis für nachhaltigen Tourismus hauptsächlich auf unsere lokalen Partner. Die Mission von Phima Voyages seit 2015 besteht darin, Peruaner in die Tourismusentwicklung ihrer Region mit einzubeziehen. Wir möchten ihnen ein zusätzliches Einkommen verschaffen und ihre Kultur und Traditionen präsentieren.
Für uns bedeutet das:
- Zusammenarbeit mit der lokalen Bevölkerung durch traditionelle Aktivitäten.
- Anbieten von Übernachtungsmöglichkeiten bei Einheimischen.
- Auswahl von familiengeführten Hotels, vorzugsweise mit einem umweltbewussten Ansatz.
- Schulung unserer Fahrer und Guides in öko-verantwortlichen Praktiken.
Die Idee des Austauschs ist für uns fundamental.
Aber kommen wir zurück zum Nachhaltigkeitsbericht.
Einfachere Fakten für unseren Nachhaltigkeitsbericht 2023:
Wie bereits 2022 angekündigt, haben wir im März 2023 unsere Zertifizierung als Travelife-Partner erneuert. Seitdem haben wir unseren Aktionsplan befolgt und Fortschritte auf verschiedenen Gebieten erzielt, wie:
- Dokumente erstellt, die an unsere Kunden gesendet werden, um sie über das Land Peru und verantwortungsbewusste Praktiken zu informieren.
- Nachhaltigkeitsrichtlinie.
- Erstellung eines Newsletters für unsere Partner vor Ort.
- Regelmäßige Follow-ups mit unseren Partnern.
Diese verschiedenen Punkte scheinen einfach umzusetzen zu sein, aber in dem Moment, wenn sie andere involvieren, wird alles etwas schwieriger. Es ist wirklich nicht einfach, unseren lokalen Partnern die Bedeutung des Tierschutzes oder die Verwendung eines Arbeitsvertrags zu erklären, da dies kulturell nicht unbedingt üblich ist…
Fortbildungen für Tourismus-Fachleute in Peru…
Unter unserer Schulungsrolle habe ich im Jahr 2023 80 Stunden Schulung für vier Personen in Peru gegeben, darunter ein lokaler Tourismusunternehmer.
Und Schulungen für zukünftige Tourismus-Fachleute in Frankreich…
Nachdem ich 2022 an der Management-Schule IDRAC in Lyon unterrichtet habe, habe ich 2023 CSR und Zeit- und Arbeitsmanagement an der Tourismus-Schule Tunon in Marseille unterrichtet. Im Dezember 2023 war ich dann wieder erneut in der IDRAC zurück. Diesmal für einen speziellen Kurs zur Transformation von Tourismusunternehmen von Nachhaltigkeit zur Regeneration.
Aufforstung
Seit 2022 arbeiten wir mit Conservamos por Naturaleza für Aufforstungsmaßnahmen zusammen. Jeder Reisende mit Phima Voyages trägt zur Aufforstung im Norden Perus bei! Im Jahr 2023 haben unsere Kunden 65 Bäume im privaten Schutzgebiet Los Chilchos (ACP Los Chilchos) in der Region Amazonas adoptiert.