Huancas ist ein kleines Dorf, 8 km ausserhalb der Stadt Chachapoyas in der Region Amazonas im Norden von Peru. Dort hat sich eine Frauen-Vereinigung zusammengeschlossen, um die Tradition der Nutz-Töpferei aufrecht zu erhalten: Töpfe aus Ton, um auf dem Holzofen zu kochen, Teller und kleine Schalen, grosse Töpfe für den Garten, die Auswahl ist unbegrenzt. Auch die Dekoration ist unterschiedlich, aber immer mit natürlichen Farben.
Was macht man in Huancas ?
Letzten Sonntag waren wir in Huancas. Die Frauen-Vereinigungen (denn es gibt mehrere) sind alle um den Plaza de Armas herum angelegt und am Wochenende (Freitag bis Sonntag) immer geöffnet. Unter der Woche arbeiten die Frauen auf ihrem Bauernhof, suchen Holz oder verkaufen ihre Produkte auf dem Markt in Chachapoyas (wo sie dann meistens zu Fuss hingehen).
Am Freitag sitzen die Frauen zusammen und produzierent, d.h. sie arbeiten an den Töpfen, die dann erstmal trocknen müssen, aber unter optimalen Bedingungen: nicht direkt in der Sonne, aber im Warmen. Dieser Prozess kann mehrere Wochen dauern und hängt von der Grösse der Töpferware ab. Ein ursprünglich eher grobes Objekt wird von den Damen nach jedem Trockenprozess abgeschliffen und nochmals mit Wasser verfeinert. Dann fängt der nächste Trockenzyklus an…
Einmal pro Monat, wenn die klimatischen Bedingungen stimmen, brennen die Frauen ihre Töpferware. Dies machen sie direkt auf dem Plaza de Armas in Huancas, an einem sonnigen Tag, der die Strasse vorwärmt. Dann werden die neu zu brennenden Tongefässe mit kaputten Tongefassen umgeben, in der Mitte wird ein Feuer angezündet und dann lässt man es den ganzen Nachmittag brennen. Sie sehen, wie wichtig es ist, einen Tag ohne Nachmittagsregen zu wählen !
Töpferkurs
Am Sonntag ist Verkaufstag. Unsere Kinder hatten auch die Möglichkeit, selbst mit dem Ton etwas zu gestalten. Somit haben wir jetzt eine grossen Topf, zwei kleine und einen Teller. Mit vorheriger Reservierung kann man das ganze Jahr über einen Töpferkurs besuchen und auch jeden Tag der Woche. Die Vereins-Presidentin erklärt uns, dass es eher die peruanischen Touristen sind, die die grossen Tontöpfe kaufen. Erscheint mir sehr logisch, denn wie soll man denn als Europäer die schöne Töpferware heil nach Hause bekommen?
Die Töpferstücke aus Huancas sind wirklich nicht teuer. Wir haben einen Topf mit Deckel für unsere Eier gekauft, den man aber genauso auf unserem Gasherd als Suppentopf benutzen kann, und einen kleinen Topf für Etienne’s Orchidee – 14 soles für beide Stücke, also nicht mal 5 Euros !