Wir bieten eine Reihe von Legenden aus Peru an und beginnen heute mit einer Legende aus Chachapoyas, der Hauptstadt der Region Amazonas. In Amazonas, der peruanischen Andenregion, gibt es zahlreiche Legenden und Geschichten. In der Tat haben die Chachapoya, wie viele alte Völker, ihre Geschichten mündlich übermittelt. Erst später wurden die Legenden geschrieben.
Die Hauptstadt der Region Amazonas, Chachapoyas, wurde 1538 von den Spaniern gegründet. Sie liegt am Fuße des riesigen Pumaurco auf einer Höhe von 2.335 m. Die Stadt scheint immer zwischen Gegenwart und Zukunft hin und her gerissen zu sein, ihr historisches Zentrum mit seinen eigenartigen Balkonen steht im Gegensatz zu neuen, moderneren Gebäuden.
Legende aus Chachapoyas : Der Ursprung des Namens „Chachapoyas“
Nachdem der Inka Túpac Yupanqui die Menschen in Kuélap und Levantos in der Region besiegt hatte, empfand er Mitgefühl und Freundlichkeit für diese Bewohner. Unter ihnen war ein schlankes, blasshäutiges Mädchen: Sie schien von woanders zu kommen. Der Inka bewunderte sie sorgfältig. Sein Herz sank bei ihrem Anblick. Fasziniert ging er zu dem Mädchen und sagte zu ihr:
-„Cámuca shacha puyu ma cánqui“ (was bedeutete: Du bist eine falsche Wolke. Du kannst aber keine sein). Wie viele ähnliche Mädchen kann es auf der Welt geben?
Und man antwortete ihm: „Hier sind fast alle Mädchen so.“
Der Inka befahl daraufhin, alle jungen Mädchen zu ihm zu bringen. Er demonstrierte seine Leidenschaft für dieses Volk, indem er sich für eine entschied und ihr sagte :
-„Ñúcahuen ringue uran Cúscuman“ (Du wirst mit mir nach Cusco kommen.)
Das Mädchen erwägte diesen Vorschlag. Sie dachte an ihre Eltern, die sie alleine, verlassen hinter sich lassen würde. Sie entschied sich, das Angebot des Inkas anzunehmen, aber unter einer Bedingung: Angesichts der Größe seines Reiches und der ihm zur Verfügung stehenden Männer, sollten die Inkas die Region mit Wasser versorgen.
Túpac Yupanqui ließ seine Männer sofort mit der Arbeit beginnnen. Sie fingen an, einen Fluss umzuleiten und das reichlich vorhandene Wasser über Aquädukte nach La Jalca Grande zu bringen. Für sie war dies keine unüberwindliche Herausforderung. Aber während sie mitten im Bau waren, kam die Nachricht von Cusco: Der Inka musste so schnell wie möglich zurück kommen. Also stellten sie ihre Arbeit ein und gingen fort. Und der Inka nahm seine schönen Sacha Puya (das Mädchen aus Chachapoyas) mit.
Der Inka soll in Mitopampa angehalten haben. Als er die Weiler betrachtete, die er zurückgelassen hatte, sagte er:
-„Sacha puyas, sachapuyas macananlla ma quípariniiiii“ (Ich würde gerne mit meiner ganzen Seele hier bleiben!)
Dies ist die wahre Legende über den Ursprung des Wortes „Chachapoyas“: Sacha-Seudo; Puyo-Nube. Mit anderen Worten: Du bist weiß wie eine Wolke; aber du bist keine Wolke.
Diese Legende wurde von Ernesto Burga Reina erzählt.
