Die Lagune von Huamanpata ist eine 10 km lange Trekkingtour von Rodriguez de Mendoza entfernt. Sie liegt in der Region Amazonas in Nordperu auf 2.100 m Höhe.
Wie kommt man zur Lagune von Huamanpata ?
Von Chachapoyas aus dauert es 2,5 Stunden, um Rodriguez de Mendoza auf 1.800 m Höhe zu erreichen. Wir empfehlen Ihnen, einen Tag vor der Wanderung dorthin zu fahren, damit Sie sich an die Hitze gewöhnen können: Es ist dort viel wärmer als in Chachapoyas! So können Sie auch früh morgens um 6 Uhr direkt loswandern.
Die Wanderung kann auf 2 verschiedenen Wanderwegen durchgeführt werden, die auch vom Wetter abhängen. Wir sind zuerst 6 km bis auf eine Höhe von 2.300 m aufgestiegen, bevor wir 4 km auf der anderen Seite wieder hinunter wanderten. Wenn die Sonne scheint, ist das ganz schön anstrengend und wann immer es etwas Schatten gibt, macht man gerne eine Pause 🙂
Die Wanderung von Rodriguez de Mendoza zur Lagune von Huamanpata dauert je nach körperlicher Leistungsfähigkeit zwischen 4 und 6 Stunden.
Unsere Wanderung nach Huamanpata – ein Erfahrungsbericht
Wir kommen gegen 8h15 in Rodriguez de Mendoza an und treffen Roberto und seine Frau Carmen auf dem Plaza de Armas. Von dort aus fahren wir direkt zu ihrem Haus in Rodriguez, das bereits auf dem Weg nach Huamanpata liegt. Bevor wir los wandern, gibt es etwas Stärkung : Tortilla, frischgepresster Saft und ein guter Kaffee (Mendoza ist eine sehr bekannte Kaffeegegend).
Roberto bereitet die Pferde vor, eins für unser Gepäck und eines für diejenigen, die vielleicht Hilfe brauchen – und los geht’s ! Jetzt ist es bereits 9 h 30 und es ist warm, sehr warm. Von den 1.500 Höhenmetern in Mendoza aus geht’s auf 2.300 m, nur um dann wieder auf 2.100 m hinabzuwandern.
Wir steigen die 6 km einen steilen, nicht immer in guten Zustand erhaltenen Pfad hinauf. Endlich kommen wir am ersten Aussichtspunkt an. Wir verschnaufen und nehmen Zeit, die Aussicht zu bewundern, was wir bei unserem Anstieg ganz vergessen hatten 🙂 Danach geht’s weiter zum zweiten Aussichtspunkt.
Ein besonderes Ökosystem
Die Lagune von Huamanpata ist ein privates Naturschutzgebiet mit einem ganz besonderen Ökosystem. Lagunen-Saison ist nämlich nur von Februar bis September, nach der Regensaison in der Region Amazonas, wenn sich die Lagune mit Wasser füllt. Und von Füllen kann man da schon sprechen !
Ungefähr 700 Millionen Kubikmeter Wasser erstrecken sich auf 323 Hektar Fläche – unglaublich ! Während der Lagunen-Saison kann man Roberto und Carmen’s Haus nur mit dem Kanu erreichen. Sehr praktisch, um alle Ecken und Winkel der Lagune zu erkunden !
Die Lagune verschwindet im September und verwandelt sich in ein grünes Tal mit Fluss und einem See in der Mitte. Es ist trotzdem ratsam, mit Gummistiefeln ausgerüstet zu sein, denn das Wasser steht sehr nah an der Oberfläche.
Die Holzhütten von Huamanpata
Die Holzhütten, wurden alle von Roberto mit Holz seines Grundstücks gebaut. Er forstet übrigens gleichzeitg immer wieder auf. Jede Hütte hat ein grosses Bett für zwei Personen oder ein grosses Doppelbett. Auf den Nachttischen stehen Kerzen bereit. Es gibt nämlich keine Elektrizität in Huamanpata. Äste sind an die Wand genagelt und dienen als Kleiderständer, eine tolle Idee. Die Betten sind sehr komfortabel und Carmen hat uns mehrere grosse Überdecken bereit gelegt, denn die Nächte sind frisch in Huamanpata.
Neben unserer Hütte haben wir unsere eigenen, super sauberen Toiletten, ausgestattet mit einem ökologischen Abwasserentsorgungs-System. Wir haben kein Waschbecken in der Hütte, aber einen Wasserhahn nur 5 m neben dran, wo wir uns mit kaltem Wasser waschen – das regt den Kreislauf gleich richtig an ! Es gibt in einer Extra-Hütte auch eine Dusche, aber ich traue mich nur, den Körper zu waschen, nicht die Haare, denn auch hier ist das Wasser kalt, sehr kalt…
Ausflüge ausserhalb der Lagunen-Saison (d.h. wenn nur ein Fluss im Tal fliesst)
Natur entdecken
Zusammen mit Roberto kann man die Tour um die Lagune herum machen. Dazu ist es am besten, Sie haben Ihre Gummistiefel an. Roberto ist ein erfahrener Führer. Er kennt „seine“ Lagune in- und auswendig.
Sie durchqueren die trockene Lagune und beobachten ein riesengrosses Schmetterlingsnest und Skulpturen in den Kalkfelsen, die vom Wasser geschaffen wurden. Überall gibt es „Löcher“ in verschiedener Grösse und Tiefe, die mit Wasser gefüllt sind, aber auch bis zu verschiedener Höhe. Sie treffen auf eine Art erloschenen Minikrater und Roberto erklärt uns, dass es etwas weiter weg einen noch aktiven Minikrater gibt. Er spuckt anstatt Lava kaltes Wasser, aber wir können uns diese Phänomen nicht erklären.
Unentdeckte Archäologie
Wenn die Lagune trocken ist, ist alles grün und es ist erstaunlich, wie viele Bäume hier wachsen. Der Wald, der die Lagune umgibt, ist noch relativ unerforscht.
Es gibt auch Überreste von typisch andinischen Mauern, die dazu da waren, Kartoffeln und Mais anzubauen. Anscheinend reichen diese Mauern weit bis in den Wald hinein, aber man kennt ihren Ursprung nicht. Ungefähr vier Wanderstunden von der Lagune entfernt, gibt es eine noch unbekannte archäologische Stätte, anscheinend eine noch relativ gut erhaltene Festung, im Regenwald versteckt. Einfach unglaublich.
Ausflüge während der Lagunen-Saison (wenn der See voll ist)
Sie können wunderschöne Kanutouren unternehmen und die herrliche Natur der Lagune genießen. Entlang der Klippen bietet sich Ihnen ein großartiges Spektakel. Und in der Lagune kann man einige sehr schöne Vögel beobachten.
In dieser Zeit können Sie auch angeln. Der Königsfisch hier ist köstliche Lachsforelle! Und die Mutigen können schwimmen.
Sie können auch einfach nur im Wald spazieren gehen.
Für Menschen, die Natur und Ruhe suchen, ist die Lagune von Huamanpata ein Paradies. Jede Jahreszeit hat ihre Besonderheiten, aber wenn sie voll ist, hauptsächlich von Februar bis Juni, ist sie fabelhaft. Natürlich kann es tropische Regenfälle geben. Aber für uns dauerten sie nicht lange und gaben uns die Gelegenheit, wunderschöne Regenbogen zu bewundern.
Warum Sie zur Lagune von Huamanpata reisen sollten ?
Ein Aufenthalt in der Huamanpata Lagune ist ein unvergessliches Erlebnis. Da ist zunächst die Herzlichkeit von Roberto und Carmen. Sie sind es, die die Holzhütten gebaut haben und die Kunden vor Ort betreuen. Ein weiterer Punkt ist natürlich die völlige Harmonie mit der Natur.
Hier gibt es weder Strom noch heißes Wasser, sondern Kerzen, Gespräche und Holzfeuer.
Ein Aufenthalt bei Roberto und Carmen in der Huamanpata-Lagune lässt sich außerdem sehr gut mit der Kaffeeroute kombinieren. Auf diese Weise können Sie die Region Amazonas in Nordperu auf intimere Weise entdecken.
Wichtige Hinweise
- Verlassen Sie Rodriguez am besten um 6 Uhr morgens, um den grössten Teil der Wanderung zu machen, solange es noch frisch ist.
- Es ist möglich, Pferde und Arrieros für jeden zu haben. Somit müssen Sie nicht wandern, sondern können reiten und die Umgebung genießen.
- Die Lagune zieht sich ab September zurück. Sie lässt dann Platz für ein grünes Tal, einen Fluss und einen kleinen See in der Mitte. Die Lagunensaison liegt zwischen Februar und Juli.
- Vergessen Sie Ihre Gummistiefel nicht, denn Wasser ist immer da.