Heute lade ich Euch ein, das kleine Dorf Cuispes, in der Nähe der Stadt Pedro Ruiz, in der Region Amazonas, im Norden von Peru kennen zu lernen. Wir sind auf den Spuren des Wasserfalls von Yumbilla !
Der Norden von Peru müsste eigentlich für jeden Naturliebhaber auf der To-Do-Liste ganz oben stehen !
Das Dorf Cuispes liegt tatsächlich nur 15 Autominuten, oder 8 km von der Hauptstrasse von Pedro Ruiz entfernt, die nach Pomacochas und Moyobamba führt. Insofern ist Cuispes nur eine Stunde, eine Stunde und 15 Minuten von Chachapoyas, der Hauptstadt der Region Amazonas, entfernt.
De Pedro Ruiz, 1.200 m d’altitude, on monte par un chemin jusque Cuispes à 1.800 m.
Das Dorf Cuispes
Warum kommt man nach Cuispes ? Man findet dort eine angenehme Dorf-Atmosphäre, die Menschen sind sehr freundlich, man wir von allen gegrüsst – auch als Fremder. Aber das ist nicht alles !!
Dieses kleine, 450 Seelen Dorf ist der Ausgangspunkt zu ganz tollen Ausflügen in die Natur und um verschiedene Wasserfälle zu erreichen, darunter der berühmte Wasserfall Yumbilla.
Das Hotel La Posada de Cuispes
Wir haben in der „Posada de Cuispes“ ein Zimmer für 4 Personen reserviert. Der Preis für 4 ist 70 USD pro Nacht. Ja, hier wird in Dollar abgerechnet ! Aber nur das Zimmer, denn das Frühstück ist in Soles, genauer gesagt kostet es 6 soles, also etwas weniger als 2 USD pro Person.
Dieses kleine Hotel mit nur vier Zimmern besteht seit vier Jahren. Es liegt zentral auf dem Plaza de Armas de Cuispes. Der Manager, Jarvik, ist gleichzeitig der Präsident des örtlichen Tourismusvereins und „Tourismusführer“. Er kennt die Region wie seine Westentasche.
Zwei der vier Zimmer, darunter unseres, haben einen Kamin. Anfang April ist es nachts eher frisch in Cuispes und wir freuen uns auf ein schönes Kaminfeuer.
Wir essen direkt im Hotel zu Abend. Es muss dazu gesagt werden, dass es Restaurant-mässig gesehen, keine Riesen-Auswahl in Cuispes gibt… Ausserdem gibt es auch nur wenige Tante-Emma-Läden, von einem kleinen Supermarkt ganz zu schweigen. Aber genau das macht ja seinen Charme !!
Wir haben für den nächsten Morgen einen „Reiseführer“ für 9 Uhr reserviert. Preis S/ 30. Ich setze das Wort Reiseführer zwischen Gänsefüsschen, denn man nennt sie hier auf Spanisch „orientadores turisticos“. Ein Reiseführer hat normalerweise ein Diplom als Führer, ansonsten darf er sich nicht so nennen. Ein orientador turistico kommt aus der Region und hat gewisse Fortbildungen besucht, um besser Auskunft über seine Region geben zu können.
Nach dem Abendessen bitten wir Jarvik, unseren Kamin anzuheizen. Die Wärme tut gut und wir schlafen wunderbar ein !
Ich möchte noch unterstreichen, dass wir mit unserem Hund unterwegs waren, der hier wirklich gut akzeptiert wurde. In Costa Rica war das Reisen mit Hund eher ein Problem.
Auf dem Weg zu den Wasserfällen
Nach einem reichlichen Frühstück wartet bereits unser „Reiseführer“ Agliberto auf uns. Zuerst registrieren wir uns im Häuschen des Tourismusvereins, gleich an der Ecke des Plaza de Armas. S/10 oder 3 USD pro Person kostet der Eintritt.
Das Wetter ist heute super, los geht’s !
Zuerst nehmen wir unseren Führer die 5 km bis zum Eingang zu den Wasserfällen im Auto mit. Der Zugang zum Park ist geschlossen und Agliberto schliesst uns auf. Wir tauchen in dichten Naturwald ein.
Vorbei an Riesen-Fernen, die aus der Vorzeit zu stammen scheinen, an Bäumen, die es nur in dieser Region gibt und an Obstbäumen.
Auf dem Boden sehen wir viele Obstschalen. Agliberto erklärt uns, dass die von Affen stammen, die in der Nacht hier durch kommen und die Früchte essen.
Wir sehen auch viele andere tierische Spuren, wie die des Koati. Das ist eine Art brauner Dachs mit einer langen Nase und einem zweifarbigen Schwanz, der hier in der Region lebt.
Nach ca. 20 Minuten kommen wir am ersten Aussichtspunkt an. Von hier aus hat man eine wunderbare Aussicht über das Tal, das zu unseren Füssen liegt, und auch auf das Kliff über uns.
Die ersten Wasserfälle sind schon zu sehen. Aber wir wandern noch 40 Minuten, bis wir den ersten Wasserfall des Tages erreichen, „Medio Cerro“. Er hat seinen Namen daher, dass ein Teil von ihm in den Bergen versteckt ist.
Nicht weit davon entfernt, stossen wir auf die Ruinen eines runden Steingebäudes. Das erinnert uns daran, dass wir im Gebiet der Chachapoya sind. Diese Wolkenkrieger bauten ihre Häuser in Rundform (siehe unser Artikel über die Festung von Kuelap).
10 Minuten später kommen wir am (noch höheren) Wasserfall „Cristal“ an. Kristallklares Wasser (daher der Name), dichter Regenwald – wir sind wirklich in wilder Natur !
Und schliesslich Yumbilla
Nur noch eine kleine Viertelstunde und wir erreichen den Aussichtspunkt, von dem aus wir eine wunderbare Aussicht auf zwei der drei Fälle von Yumbilla haben. Seile an den Wänden bestätigen die Tatsache, dass man hier sehr bald Abenteuersport betreiben kann ! (Mehr dazu später…)
Weitere 15 Minuten, die abenteuerliche Überquerung einer Holzbrücke mit Hund unter dem Arm und wir sind am Fuss des grossen Wasserfalls angekommen. Beeindruckend !
Yumbilla hat eine Sturz-Höhe von 895 m, auf 3 Fälle aufgeteilt, wobei der höchste Sturz 350 m hoch ist. Somit ist Yumbilla einer der 5 höchsten Wasserfälle der Welt !
Ein bisschen Abenteuer gefällig ?
Agliberto schlägt uns vor, über einen anderen Weg zurück zu wandern, als über den, den wir gekommen sind. Mit einem Aufpreis werden wir zwei verschiedene Wege an einem Tag entdecken.
Normalerweise wandert man auf dem gleichen Weg zurück. Der Hin-und Zurück-Wadnerung dauert somit drei einhalb bis vier Stunden, Stops an den Aussichtspunkten mit inbegriffen.
Aber wir werden jetzt zum Becken des 3. Falls von Yumbilla hinabsteigen, da dieses bergab liegt. Das bedeutet : Ein Schnell-Intensiv-Kurs im Abseilen – und ein 50 m Abstieg !!
Wir fühlen uns schon fast wie Weltmeister und geniessen unser „Abenteuer“. Auch hier kümmert sich Agliberto ganz hervorragend um uns – und um unseren Hund. Er klettert mit Prinzessin im Kartoffelsack auf dem Rücken den Berg hinunter. Prinzessin hat die Situation sofort verstanden, sie bleibt ruhig und bewegt sich nicht.
Pick-nick am Fuss des Wasserfalls
Jetzt haben wir unser Pick-nick verdient ! Schon am Vorabend hatten wir Jarvik gebeten, uns ein Pick-nick vorzubereiten, das wir jetzt mit Aussicht auf den Wasserfall verschlingen.
Einzigartig. Vor uns fallen 250 m Wasser in die Tiefe. Das Wetter spielt mit und die Sonne scheint. Wir sind einfach verwöhnt.
Wandern in Yumbilla kann auch der Vogelbeobachtung gewidmet sein. Der dichte Regenwald ist Heimat vieler nur hier vorkommenden Vögel.
Wir wandern im Schutz der Bäume zurück, am Wasserfall Cristal vorbei, aber diesmal etwas tiefer gelegen. Es hat angefangen zu regnen.
Gegen 16 Uhr kommen wir wieder in Cuispes an. Was für ein Tag !
Wir übernachten nochmals in der Posada de Cuispes, um uns von unseren Abenteuers auszuruhen, warm zu duschen und unsere Kleider am Kaminfeuer zu trocknen.
Unser Aufenthalt in Cuispes hat uns super gut gefallen, die Wanderung nach Yumbilla im dichten Regenwald ist einzigartig.
Vielen Dank an die Gemeinde Cuispes, an Jarvik und an Agliberto. Wir sehen uns bald wieder, auch im Rahmen unserer Aktivitäten im ländlichen Tourismus. Bis bald !